Lieblingsbücher, Rezensionen und Leseprojekte

Monat: Januar 2021

Esther Becker: Wie die Gorillas

In ihrem Debüt-Roman „Wie die Gorillas“ begleiten wir drei Freundinnen beim Erwachsenwerden: Olga, Svenja und die (namenlose) Ich-Erzählerin. Welche Rolle spielt der Körper? Welche Erwartungen stellen wir selbst, unser Umfeld und die Gesellschaft an ihn? Und was bedeutet dieser Druck von allen Seiten eigentlich für junge Mädchen und Frauen? Esther Becker beleuchtet diese Fragen für uns mit den Augen einer jungen Frau, die zurück blickt auf vermeintlich zu kurze Röcke, abgebundene Brüste, heimliches Abnehmen und den Versuch, den Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden.

Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte

Lydia, Tochter eines chinesischen Einwanderers und eines „All-American Girls“, verschwindet in einer unscheinbaren Kleinstadt Ohios. Sie erscheint nicht zum Frühstück, bleibt spurlos verschwunden. Schnell kommt ein diffuses Gefühl auf: Lydia ist tot, nur noch nicht gefunden worden. Was wie ein Kriminalroman beginnt, entpuppt sich schon nach wenigen Seiten als erschütterndes Familiendrama und fein gezeichnete Gesellschaftskritik der USA der 70er Jahre.

Olivia Wenzel: 1000 Serpentinen Angst

Mikroaggressionen im Alltag, Rassismus, Kolonialismus, DDR, Angststörung, Herkunft, Verlust, queer sein und mitten drin eine Gleichung von drei Bananen – ganz schön viel los in Olivia Wenzels Roman-Debüt „1000 Serpentinen Angst“. Zwei Drittel Dialog, Zwiegespräch, innerer Monolog. Ein Drittel Erzählung. Starke Bilder. Mein Lieblingsbuch 2020.