Lieblingsbücher, Rezensionen und Leseprojekte

Schlagwort: Roman

Alice Walker: Die Farbe Lila

In »Die Farbe Lila« lässt Alice Walker ihre Protagonistin Briefe an Gott schreiben. Sie lässt uns tief eintauchen in die innersten Gefühle und Gedanken einer Frau, deren ganzes Leben bestimmt wird von Herkunft und Klasse. Bereits 1982 erschienen, hat dieser Klassiker der afroamerikanischen Literatur bis heute erschreckend wenig an Aktualität verloren.

Jami Attenberg: Ist alles deins! 

Ein multiperspektivisches Porträt einer Familie, die am Abgrund steht – oder vielleicht ist sie auch schon lange hineingestürzt? Jami Attenberg blickt tief in den diesen Abgrund, als der Familienpatriarch Viktor nach einem Herzinfarkt auf der Intensivstation im Sterben liegt. Und dafür braucht sie nur einen einzigen Tag, in dessen Verlauf wie im Kaleidoskop Verletzungen, Intrigen und Erinnerungen aufbrechen und durcheinandergewirbelt werden.

Kate Reed Petty: True Story

Was beginnt wie eine klassische Highschool-Geschichte – Lacross-Team, ausschweifende Partys, coole Kids – schlägt schnell um in die Geschichte einer tragischen Nacht, die mehr als nur ein Leben für immer verändern wird. Kate Reed Petty hat ein furioses Debüt geschrieben, das Genregrenzen überschreitet und mutig mit Form und Inhalt experimentiert. 

Tatiana Țîbuleac: Der Sommer, als Mutter grüne Augen hatte

Aleksy hasst seine Mutter und das so sehr, dass es als Leser:in zunächst fast unerträglich ist. Ein gemeinsamer Sommer in Frankreich, über dem der nahende Tod der Mutter schwebt, soll aussöhnen und vergeben lassen. Diese Erzählung ist so gewaltig, intensiv und dicht, dass es beinahe unglaublich scheint, dass Tatiana Țîbuleac hierfür noch keine 200 Seiten braucht. Eine Wucht, die uns atemlos und voller Emotion zurücklässt. 

Esther Becker: Wie die Gorillas

In ihrem Debüt-Roman „Wie die Gorillas“ begleiten wir drei Freundinnen beim Erwachsenwerden: Olga, Svenja und die (namenlose) Ich-Erzählerin. Welche Rolle spielt der Körper? Welche Erwartungen stellen wir selbst, unser Umfeld und die Gesellschaft an ihn? Und was bedeutet dieser Druck von allen Seiten eigentlich für junge Mädchen und Frauen? Esther Becker beleuchtet diese Fragen für uns mit den Augen einer jungen Frau, die zurück blickt auf vermeintlich zu kurze Röcke, abgebundene Brüste, heimliches Abnehmen und den Versuch, den Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden.

Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte

Lydia, Tochter eines chinesischen Einwanderers und eines „All-American Girls“, verschwindet in einer unscheinbaren Kleinstadt Ohios. Sie erscheint nicht zum Frühstück, bleibt spurlos verschwunden. Schnell kommt ein diffuses Gefühl auf: Lydia ist tot, nur noch nicht gefunden worden. Was wie ein Kriminalroman beginnt, entpuppt sich schon nach wenigen Seiten als erschütterndes Familiendrama und fein gezeichnete Gesellschaftskritik der USA der 70er Jahre.