Lieblingsbücher, Rezensionen und Leseprojekte

Monat: März 2021

Nastassja Martin: An das Wilde glauben

Die Anthropologin Nastassja Martin wird während einer Expedition auf der Insel Kamtschatka von einem Bären in den Kopf gebissen und überlebt schwer verletzt. In „An das Wilde glauben”, nimmt sie uns mit auf die Reise ihrer Genesung und lässt uns Teilhaben an Kultur und Weltanschauung der Ewenen, dem indigenen Volk, mit dem sie über lange Perioden zusammenlebt und in deren Leben sie tief eintaucht.

Mieze Medusa: Du bist dran

Suchen wir nicht alle nach unserem Platz im Leben? Manche finden ihn ganz schnell, andere brauchen ein bisschen länger. Bestimmt wechseln die meisten von uns diesen sagenumwobenen “Platz im Leben” auch immer mal wieder oder verrücken ihn ein wenig in die eine oder andere Richtung. Genau darum geht es im Debütroman “Du bist dran” von Mieze Medusa: Drei Protagonist:innen, die in ganz unterschiedlichen Lebensphasen den Platz im Leben suchen.

Sharon Dodua Otoo: Adas Raum

Ada bewegt sich in Schleifen durch die Zeit, denn sie ist nicht eine Frau, sondern viele Frauen. Vier von diesen Frauen lernen wir in unterschiedlichen Phasen der Weltgeschichte kennen. Und auch wenn diese vier Frauen zeitlich weit voneinander entfernt gelebt haben, so sind sie doch miteinander verbunden durch Erlebtes, Erfahrenes und ein Armband, das Ada durch den Lauf der Zeit begleitet. Erzählt wird all dies von Besen, Türklopfern, Reisepässen oder auch einem ganzen Raum.

Hilary Leichter: Die Hauptsache

Und am Ende steht die Erlösung durch Entfristung. In Hilary Leichters Debütroman “Die Hauptsache” nimmt uns die namenlose Icherzählerin mit auf einen wilden und skurrilen Ritt durch die Zeitarbeit im modernen Kapitalismus. Sie ist Humankapital, stellt ihre Jobs über alles und zeigt meist bedingungslose Loyalität ihren wechselnden Auftraggeber:innen gegenüber, sei es im Mordhandwerk, auf Piratenschiffen oder auch in Bomben abwerfenden Zeppelins. Mehr und mehr kristallisieren sich Zweifel heraus: Kann der verlockende Mythos der Festanstellung für all das entschädigen?

Sophie Passmann: Komplett Gänsehaut

Sophie Passmann schreibt über das Erwachsenwerden. Erwachsenwerden als Millennial aus dem gutbürgerlichen Elternhaus, aufgebrochen in ein Leben voller Stuck und Riesling. Ein wütender Rant über die eigene Person und Herkunft, Privilegien, den Freundeskreis und mangelnde Diskussionskultur. Ich bleibe vor allem eines: ratlos zurück.